Was ist ein Schiedsverfahren?
Das Schiedsverfahren ist eine Form der Streitbeilegung, bei der sich die Parteien einigen, dass der Streit nicht von einem staatlichen Gericht, sondern von einem Schiedsgericht mit von den Parteien gewählten Schiedsrichtern entschieden wird. Im Vergleich zur staatlichen Gerichtsbarkeit ist das Schiedsverfahren in der Regel schneller, günstiger und bietet einen höheren Grad der Vertraulichkeit. Darüber hinaus können die Parteien in einem großen Ausmaß über das Verfahren entscheiden (z.B. die Sprache, den Sitz, das anwendbare Recht und vor allem die Schiedsrichter).
Das LOOKAUT-Video "Wie funktioniert ein Schiedsgericht? Schiedsgerichte einfach erklärt" bietet Ihnen eine kurze Einführung. Weitere Informationen zur Schiedsgerichtsbarkeit finden Sie auch in einem Überblick von Mag. Sonja Rogge.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich sind für Schiedsverfahren ideal: ein schiedsfreundliches Gerichtswesen sowie ausgezeichnete Schiedspraktiker, die mit nationalen und internationalen Gepflogenheiten bestens vertraut sind.
Das VIAC ist dann für die Administration von Streitigkeiten zuständig, wenn die Parteien die Schiedsordnung des VIAC („Wiener Regeln“), die Mediationsordung des VIAC („Wiener Mediationsregeln") oder sonst die Zuständigkeit des VIAC vereinbart haben. Eine solche Vereinbarung kann entweder Teil des Vertrags über den Streitgegenstand sein oder auch nach dem Entstehen der Streitigkeit getroffen werden.
Bei unklaren oder unvollständigen Schiedsklauseln kann das Europäische Übereinkommen über die internationale Handelsschiedsgerichtsbarkeit 1961 (EÜ 1961) Abhilfe schaffen, dem Österreich beigetreten ist (für nähere Informationen klicken Sie bitte hier).
Die endgültige Entscheidung ist ein Schiedsspruch, der wie ein staatliches Urteil in Rechtskraft erwächst und vollstreckt werden kann. Mit der Zustellung des Schiedsspruches an die Parteien erlangt er für sie Wirksamkeit. Dank dem New Yorker Übereinkommen über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche 1958 ist ein Schiedsspruch in den meisten Ländern der Welt anzuerkennen und vollstreckbar; ein großer Vorteil im internationalen Geschäftsleben.
Einen Überblick über die Wiener Internationale Schiedsinstitution bietet ein Artikel von Dr. Alice Fremuth-Wolf und Mag. Klaudia Dobosz in Arbitration World International Series (6. Auflage), Thomson Reuters (2018).
Der Artikel "Vienna International Arbitral Centre" (S. 329- S. 356) wurde im Buch "Arbitration World International Series, 6. Auflage (2018)", editiert von Karyl Nairn QC und Jonathon Egerton-Peters, veröffentlicht. Die Veröffentlichung auf unserer Website erfolgt in Absprache mit dem Verlag Thomson Reuters, der als Sweet & Maxwell, 5 Canada Square, Canary Wharf, London, E14 5AQ, firmiert.
Mit der Frage, wie Unternehmen das Kartellrecht – als die Wettbewerbsordnung für Unternehmen – nutzen und wie Ansprüche im Schiedsverfahren rasch und effektiv durchgesetzt werden können, befasst sich die gemeinsame Broschüre von WKO, BWB und bpv Hügel zum Thema "Kartellrecht und Schiedsgerichtsbarkeit".
Das Sekretariat unterstützt die Parteien und Schiedsrichter bei der Organisation des Hearings. Nähere Informationen finden Sie hier.
Wie ein Schiedsverfahren gemäß den Wiener Regeln 2021 durchgeführt wird, können Sie anhand des folgenden Flow-Charts (bitte anklicken) sehen.